Freiwillige Feuerwehr Drobollach am Faaker See
(Österreich)
Geschichte der Freundschaft
Die Entstehung
Auf privater Ebene entstand im Jahre 1983 eine partner- und kameradschaftliche Freundschaft zwischen den Wehren der FF-Drobollach und der FF-Oberwalluf. Willi Hundt legte anlässlich seines Urlaubes in Drobollach den Grundstein für eine erste Begegnung zweier gleichgesinnter Wehren. Er fand in seinem Pensionswirt Hans Stroitz den geeigneten Ansprechpartner. Durch ein Gespräch der beiden ergab sich, dass der Cousin von Hans Stroitz der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Drobollach war. Hans arrangierte ein Treffen von Gerhard Stroitz und Willi Hundt, in dem sich die Gleichgesinnung zum Thema „Partnerfeuerwehr“ zeigte. An diesem Abend wurde das erste Treffen der beiden Wehren beschlossen. 1985 schließlich fuhren die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oberwalluf zum Auftakt nach Drobollach am Faaker See. In den ersten fünf Jahren der Freundschaft besuchten sich beide Wehren jeweils vier Mal gegenseitig. Im Unterschied zu den deutschen Feuerwehren wurde festgestellt, dass Ausrüstung und Ausbildung in etwa gleich sind. Jedoch ist die Struktur der Ausbildung und ihr Auftritt in der Öffentlichkeit strenger, fast militärisch geordnet. Die Feuerwehr Drobollach ist zusammen mit 19 anderen Verbandswehren für den Brandschutz und die Hilfeleistung der 80.000 Einwohner zählenden Stadt Villach verantwortlich. Eine Berufsfeuerwehr gibt es in Villach nicht. Die nächste größere Berufsfeuerwehr befindet sich in Klagenfurt.
Die Patenschaft über einen Apfelbaum
Als Gastgeschenk erhielt die Freiwillige Feuerwehr Oberwalluf 1987 die Patenschaft über einen Apfelbaum, der auf dem Gelände des Obstgutes Pfau in Ruden (Kärnten) neben bis dato 650 weiteren Fruchtbäumen gepflanzt wurde. In der Urkunde zu diesem Apfelbaum war ein 10-jähriges Fruchtgenussrecht statuiert, welches der FF Oberwalluf schon 1989 das erste Kilogramm Äpfel garantierte, 1990 3 Kilo, zwischen 1991-1997 jeweils 7 Kilogramm. Falls keine Beanspruchung der Früchte des Patenschaftsbaumes erfolgt wäre, hätte man den Fruchtgenuss auch in Form von Most und Schnaps in Anspruch nehmen können.
Freundschaftsbesuch 1985 in Oberwalluf
Im Rahmen der Frühjahrsverbandstagung des Kreisfeuerwehrverbandes im frisch eingeweihten Oberwallufer Vereinshaus , überreichte Kreisbrandinspektor Klaus Blum im Namen des Deutschen Feuerwehrverbandes eine Medaille an den Feuerwehrkameraden Gerhard Stroitz für seine Verdienste um die internationale Zusammenarbeit und Völkerverständigung.
Der Freundschaftsbesuch 1988 in Oberwalluf
Am 27.10.1988 besuchte die Freiwillige Feuerwehr Drobollach wie schon viele Male zuvor die FF Oberwalluf für den Zeitraum von vier Tagen. Am ersten Tag stand eine Besichtigung des Neroberges und der „Griechischen Kapelle“ auf dem Programm. Anschliessend fuhr man in das Vereinshaus nach Niederwalluf um bei einem Umtrunk mit dem damaligen Bürgermeister Hoffmann eine Vorstellung der Gemeinde sowie der Ortsvereine zu erhalten. Bürgermeister Hoffmann überreichte als Zeichen der Gastfreundschaft dem Kommandanten Gerhard Stroitz eine „Wallufer Kachel“. Die Kameraden der befreundeten Wehr richteten sich danach häuslich bei den Kameraden der Oberwallufer Wehr ein. Zur Mittagszeit fuhr man zum Kloster Eberbach mit geführter Besichtigung und lies den Abend bei einem gemütlichen Beisammensein im Gasthaus „Post“ bei gutem Essen und Trinken ausklingen. Tags darauf fand eine kombinierte Schiffs- und Busreise statt. Man besichtigte die Drosselgasse in Rüdesheim, fuhr von dort mit dem Schiff nach St. Goarshausen und von dort mit dem Bus über Bad Ems zurück. Der Samstag Abend stand ganz im Zeichen des alljährlich stattfindenden Kameradschaftsabends. Ein kalt/warmes Büffet, eine grossartige Tombola (aus Spenden von Wallufer Firmen) sowie eine Zwei-Mann Kapelle (Vater und Sohn Ifflinger) sorgten für eine gelungene Veranstaltung die ganz im Zeichen der Partnerschaft beider Wehren stand. Als Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberwalluf wurden an diesem Abend Kommandant Gerhard Stroitz und Willi Fritz mit der Überreichung einer Ehrenurkunde ernannt. Die Drobollacher Wehr setzte an diesem Abend dem ganzen noch eins auf, als Teile der Mannschaft den Saal verliessen und pro aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oberwalluf mit einer Kiste Kärntner Äpfel in den Saal unter jubelndem Beifall wieder in Reih und Glied einmarschierten. Bürgermeister Hoffman erhielt eine Flasche Apfelschnaps, seine Frau bekam einen grossen Blumenstrauss überreicht. Ein gelungener Abend klang im gemütlichen freundschaftlichen Beisammensein aus. Eine Fahrt zur Ahr gehörte zum Programm am Montag, sowie ein Abendessen im Frankensteiner Hof. Leider waren vier Tage immer noch zu wenig, doch man schwor sich, den Gegenbesuch nicht allzu lange herauszuschieben.
Der Freundschaftsbesuch 1993 in Oberwalluf
Am 22.10.1993 war es wieder einmal soweit. Die FF Drobollach reiste in den schönen Rheingau, nach Oberwalluf. Nach einem feierlichen Empfang im Rathaus fuhr man in das Feuerwehrgerätehaus Oberwalluf, wo der Grill schon auf Hochtouren lief, um die Mittagsverpflegung aller sicherzustellen. Der Kameradschaftsabend stand ganz im Zeichen des Besuchs unserer Freunde mit gutem Essen und Trinken, Tanz und Musik sowie einer grossartigen Tombola. Bürgermeister Hoffmann überreichte ein Weinglas mit dem „Wallufer Wappen“ und dem der Partnergemeinde La Londe sowie die dazugehörige Füllung in Flaschen. Ludwig Meckel händigte dem Kommandanten eine Urkunde zum 10-jährigen bestehen der Freundschaft aus. Wie 1988 verliessen daraufhin einige Kameraden der Drobollacher Wehr den Saal und kamen mit Bausteinen eines original Faaker See Marterls auf die Bühne, wo dieses zusammengebaut wurde. Dieses ist nun nach feierlicher Einweihung auf dem Friedhofsvorplatz in Oberwalluf zu bewundern. Man feierte bis in die frühen Morgenstunden. Der Sonntag wurde nach einem gemässigten Ausschlafen mit einem gemeinsamen Mittagessen begonnen und mit einer Busfahrt zur Mosel abgerundet. Am Montagvormittag fuhr man zum Shopping nach Mainz und besichtigte anschliessend die Schott Glaswerke. Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein aus, denn tags darauf trat man schon wieder die Heimreise an.
75 Jähriges Jubiläum der FF Drobollach
Im Juli 1998 feierte die Freiwillige Feuerwehr Drobollach ihr 75-jähriges Bestehen. Als Partnerfeuerwehr war unser Besuch in Drobollach zu dieser Feierlichkeit selbstverständlich. Alles traf sich am Samstag um 17:00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Drobollach. Der Bürgermeister, sowie einige Landtagsabgeordnete ehrten mit Wort und Urkunde das 75-jährige Bestehen der Wehr. Ludwig Meckel überreichte einen Fassboden in welchem das Oberwallufer und Drobollacher Wappen geschnitzt wurden. Anschliessend begab man sich in das riesige Festzelt, wo noch lange Zeit, musikalisch vom Faaker See Echo begleitet, getanzt und gefeiert wurde. Am nächsten Tag ging man gemeinsam in die Kirche zum Festgottesdienst und anschliessend zum Frühschoppen ins Festzelt. Nachmittags trat man die Heimreise an, verfolgt von einem Löschfahrzeug dessen Löschmonitor in Betrieb war und uns die Heckscheibe unseres Busses reinigte.
Der Freundschaftsbesuch 1999 in Drobollach
Wie jedes Jahr stellten die Drobollacher zum Feuerwehrfest ein Festzelt. Tagsüber fand eine Fahrt nach Triest statt, die über Slowenien führte. Die Rückfahrt sollte sich aus einreisetechnischen Gründen verzögern, da 2 Passagiere keinen Pass mitführten. Dieses führte zu einer Verzögerung von 1,5 Stunden und eine Anzeige verbunden mit einer Geldstrafe. Abends traf man sich im Festzelt um zu feiern. Ludwig Meckel übergab dem Kommandanten der Drobollacher Wehr die Wallufer Fahne. Die Oberwallufer Jugendfeuerwehr überreichte der Drobollacher Jugendfeuerwehr 15 nagelneue Jugendfeuerwehrhelme, die großen Zuspruch fanden. Sonntags traf man sich wie immer zum gemeinschaftlichen Festgottesdienst mit anschliessendem Frühschoppen im Festzelt.
2023 – 40 Jahre Freundschaft
Im Juli 2023 haben wir unsere Freunde in Drobollach zu den Festlichkeiten rund um das Fest „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Drobollach“ besucht. In gleichem Rahmen wurde auch unsere 40 jährige Partnerschaft gefeiert.
Wir reisten Freitag, nach 13 ständiger Busfahrt – im gerade wieder sonnigen Drobollach an und wurden mehr als herzlich begrüßt. Nach einigen Kaltgetränken und gemeinsamen Abendessen ließen wir den Abend ausklngen.
Am Samstag besuchten wir gemeinsam die Taborhöhe, bevor wir mittags zu Kaffe und Kuchen im Inselhotel einkehrten.
Der Abend wurde dann auf dem Feuerwehr bei zünftiger Musik genossen.
Der Sonntag begann mit einem Festgottesdienst, bevor die Feierlichkeiten mit Frühschoppen im Festzelt eröffnet wurden.
Leider war die Zeit bei und mit unseren Freunden zu schnell vorbei, als wir um 14:30 Uhr die Heimreise antraten.
Wir besuchen uns gegenseitig im 2-Jahre-Rythmus – bis heute.